Weitere Komponenten der Kälteanlage
Saugseitiger Reinigungsfilter
In verzweigten Rohrnetzen mit vielen Löt- oder Schweißverbindungen lassen sich Zunderbildung und sonstige Verunreinigungen oft nicht ganz vermeiden. Der Einbau eines saugseitigen Reinigungsfilters mit austauschbaren Blockeinsätzen ist deshalb dringend zu empfehlen. Die Filterelemente bleiben nur vorübergehend in der Anlage, um abgelöste Verunreinigungen aufzufangen. Bei Bedarf (z.B. Motorschaden) können auch säurebindende Filter eingesetzt werden.
Einbauposition vor dem Saugkollektor.
Saugseitige Flüssigkeitsabscheider
Ein evtl. erforderlicher Flüssigkeitsabscheider wird unter Berücksichtigung der vom Hersteller angegebenen Maximal- bzw. Minimalleistung gewählt. Vor allem bei Tiefkühlung sind jedoch die Leistungsbereiche mit Blick auf Druckverlust und Ölrückführung relativ stark eingegrenzt. Es empfiehlt sich ggf., mehrere Abscheider einzubauen, die auf die Einzelabschnitte aufgeteilt sind. Bei Serienanwendungen ist die Ausbildung des Saugkollektors als Flüssigkeitsabscheider zweckmäßig. Meist lässt sich durch Gestaltung und Steuerung der Anlage der Einbau eines speziellen Abscheiders umgehen. Eine Ausnahme sind Anlagen mit Kreislaufumkehrung oder bei Gefahr von stoßweiser Rückführung von Kältemittelflüssigkeit oder Öl. Zu beachten ist hier v.a. die Rohrführung hinsichtlich kontinuierlicher Ölrückführung sowie eine zeitliche Verschiebung beim Abtauen einzelner Verdampfer.
Verflüssiger, Enthitzer, Flüssigkeitssammler
Zur gleichmäßigen Verteilung und optimalen Nutzung des Verflüssigers sollte nur ein gemeinsamer Wärmeübertrager eingesetzt werden. Bei Parallelschaltung von Flüssigkeitssammlern, Enthitzern und wassergekühlten Verflüssigern ist jeweils eine Rohrverbindung zwischen Flüssigkeit und Gas vorzusehen.
Wegen des großen Leistungsbereichs sowie saisonal unterschiedlicher Umgebungstemperaturen ist eine Verflüssigerdruckregelung nötig. Dies vermeidet weitgehend stärkere Schwankungen der Verflüssigungstemperatur und die resultierende Beeinflussung der Verdampfungstemperatur. Bei der Druckregelung sollten auch folgende Aspekte beachtet werden:
- Beschränkung der minimal möglichen Verflüssigungstemperatur entsprechend Einsatzgrenzen der Verdichter
- „intelligente“ Regelung der Verflüssigungstemperatur (abhängig von Last und Zulufttemperatur) durch variable Luftmenge der Verflüssigerventilatoren. Für eine bestmögliche Leistungszahl (COP) sollte der Regelalgorithmus bei allen Bedingungen eine optimale Bilanz zwischen der Leistungsaufnahme der Verdichter und Ventilatoren gewährleisten.
Wird ein Enthitzer zur Wärmerückgewinnung eingesetzt, sind neben der Leistung auch die kältemittelseitigen Anschlüsse zu berücksichtigen, der Durchgangsquerschnitt muss auf die Gesamtleistung ausgelegt sein. Der Enthitzer darf nur zwischen Ölabscheider und Verflüssiger eingebaut werden. Bei wechselweiser Nutzung als Enthitzer und Verflüssiger sind ggf. zusätzliche Maßnahmen nötig, um druckseitige Flüssigkeitsschläge und Kältemittelverlagerung zu vermeiden.
Verdampfer
Je nach Typ einer Verbundanlage kommen sowohl einzelne als auch eine größere Zahl von Verdampfern zum Einsatz. Aufgrund des meist großen Leistungsbereichs ist v.a. beim Einzelverdampfer eine evtl. Aufteilung in mehrere, mit Magnetventil steuerbare Kältekreisläufe nötig, denen jeweils ein separates Expansionsventil zugeordnet ist. Zum Schutz gegen starke Flüssigkeitsschübe beim Anlauf sollte die Sauggasleitung unmittelbar nach dem Verdampfer überhöht werden (Schwanenhals).
Bei einer Abpumpschaltung kann diese Maßnahme entfallen.