Öl- und Gasausgleich zwischen Kurbelgehäusen
Bei Verdichtern kleiner bis mittlerer Leistung wurde bisher häufig ein Öl- und Gasausgleich zwischen den Kurbelgehäusen gewählt. Dies ist kostengünstig, hat aber entscheidende Nachteile: Wegen der Rohrverbindung zwischen den Kurbelgehäusen werden auch abgeschaltete Verdichter stetig von Sauggas (im Bypass) durchströmt. Bei ungünstigen Verhältnissen kann dadurch Öl in die Verdichter verlagert werden, die in Betrieb sind. Das kann zu Störungen des Ölhaushalts und zu Verdichterschäden führen ‒ bereits ein Druckunterschied von 0,01 bar entspricht einer Ölniveaudifferenz von ca. 11 cm. Daher werden v.a. die unten beschriebenen Methoden empfohlen (Parallelverbund mit optimiertem Saugkollektor, Parallelverbund mit Ölniveaureglern).
Bitzer Verdichter der Serien BE5 und BE6 (4JE-13 .. 6FE-50) können mit getrennten, reichlich dimensionierten Öl- und Gasausgleichsleitungen zwischen den Kurbelgehäusen ausgeführt werden. Entsprechende Anschlüsse sind serienmäßig vorhanden (siehe Betriebsanleitung KB-100) und geeignete Adapter als Zubehör lieferbar. Die Verbindungsleitungen sollten so kurz wie möglich gehalten werden. Abweichungen von der exakt geraden waagrechten Verbindung durch leichte Bögen sind in der Gasausgleichsleitung nur nach oben, in der Ölausgleichsleitung nur nach unten erlaubt. Aber auch diese Variante ist mit Blick auf die Anmerkungen oben eher für Anlagen geeignet, die (gestützt auf Praxiserfahrung und Prüfungen) entweder serienmäßig oder zumindest wiederkehrend gebaut werden.