Empfehlungen für bestehende Anlagen
Grundsätzlich ungünstige Einflüsse und Betriebszustände auf den Führungsverdichter vermeiden, wie z .B:
- Tagbetrieb mit häufigem Anlaufen und Abschalten der Folgeverdichter und instabilen (schwankenden) Betriebszuständen, die durch eine schechte Regelung (Parameter und Empfehlungen für eine optimale Anlageneffizienz und Betriebssicherheit) hervorgerufen werden,
- andauernder Betrieb mit niedriger Verdichterfrequenz, bei gleichzeitig hohem Druckverhältnis und hohen Sauggastemperaturen,
- Nachtbetrieb mit niedriger Verdichterfrequenz und regelmäßigen Pump-Down Zyklen, mit hohem Druckverhältnis und hohen Sauggastemperaturen.
Empfehlungen:
- Erhöhung der Regelgüte (Regelfaktor CF) in der Normalkühlstufe
- Einsatz eines Führungsverdichters mit Drehzahlregelung. Hierbei muss zunächst geprüft werden, ob die thermische Belastung für den Führungsverdichter bei den auftretenden Sauggasüberhitzungen und Betriebspunkten noch zulässig ist.
Bei Stern-Schaltung des frequenzgeregelten Motors muss zudem eine ausreichende Motorstromreserve vorhanden sein. - Nachrüstung eines Folgeverdichters mit mechanischer Leistungsregelung (CR 100% oder CR 50%) (Mechanische Leistungsregelung CRII für transkritische Verdichter). Der Verbundregler muss dazu einen weiteren drehzahlgeregelten Verdichter ansteuern können!
- Sauggasüberhitzung der Normalkühlstufe
- Einen externen Enthitzer in die Tiefkühl-Verdichterstufe einbauen. Dies reduziert die Sauggasüberhitzung in der Normalkühl-Verdichterstufe im Teillastbetrieb.
- Auch der Einsatz einer Flüssigkeits-Nacheinspritzung kann wirksam sein. Davor prüfen, ob die Leistungsregelung der Anlage die Minimallast-Bedingungen ohne häufige Pump-Down- und Ein-Aus-Zyklen abdecken kann. Falls dies nicht der Fall ist, sicherstellen, dass die Flüssigkeits-Nacheinspritzung nicht unmittelbar vor Erreichen des Pump-Down-Sollwertes erfolgt.
- Nicht zu dynamische Regelung der Anlagenkomponenten (siehe Stabile und kontrollierte Regelung des Kältemittelmassenstroms).
- Verringerung des maximal zulässigen Hochdrucks im Wärmerückgewinnungsmodus, Richtwert 80 bar.
- Anlage sauber und trocken halten.
- Ursachen für häufige Ölalarme beseitigen.
- Wartungshinweise beachten (siehe Betriebsanleitung KB-130 )
Weitere Informationen:
- Technische Information KT-600: Parallelverbund von BITZER Hubkolbenverdichtern
- Technische Information KT-420: Einsatz von externen Frequenzumrichtern bei BITZER Hubkolbenverdichtern