Transkritische Anwendungen
Transkritische Anlagen mit R744 haben sich in der gewerblichen Kältetechnik als Stand der Technik etabliert. Die Anlagen entwickeln sich dabei immer mehr hin zu kompletten Verbundlösungen, mit Tief- und Normalkühlung, Klimatisierung und Beheizung mittels Wärmerückgewinnung. Außerdem werden zunehmend Maßnahmen ergriffen, um die Effizienz weiter zu verbessern und gleichzeitig die Kosten für die Anlagen zu senken. Das optimale Zusammenspiel bzw. die bestmögliche Steuerung der einzelnen Anlagenkomponenten bildet dabei die Grundlage für eine ganzjährige Anlageneffizienz, eine lange Lebensdauer der Verdichter und damit eine hohe Betriebssicherheit.
Ein Kältemittelverdichter kann auf lange Sicht nur dann störungsfrei betrieben werden, wenn:
- die Qualität, Konstruktion und Eignung, sowie die einwandfreie materielle Beschaffenheit und Funktion aller Bauteile des Verdichters garantiert sind.
- die zulässigen Betriebsbedingungen eingehalten werden.
- eine nicht zu dynamische Regelung des Kältemittelmassenstroms gewährleistet wird.
- die Ölversorgung/Schmierung sichergstellt ist (Hauptaugenmerk dabei auf Öltemperatur und Kältemittelkonzentration im Öl!). Dazu gehört auch eine stabile Ölrückführung aus der Anlage und ein funktionierendes Ölmanagement (Ölmanagement), insbesondere bei Verbundanlagen mit verzweigten Rohrnetzen.
- schädliche Fremdstoffe in der Anlage, wie Feuchtigkeit, Fremdgas, Schmutz, chemische Rückstände, Metalloxide, Metallspäne, minimiert werden.
In den folgenden Kapiteln werden Hinweise und Handlungsanweisungen gegeben, um Anlageneigenschaften, wie die Qualität der Regelung (Regelgüte), die gewählte Abdeckung der Minimallast, die Art der Enthitzung des Sauggases und das Ölmanagement - auch bei gegensätzlichen Anforderungen - einordnen zu können und entsprechend zu handeln.