Allgemeine Richtlinien für die Installation und Wartung von Kälteanlagen mit Propan und Propen
- Für Rohrverbindungen, Löt- und Schweißverbindungen bevorzugen (dauerhaft geschlossen nach EN378-1).
- Auf Kapillarrohre verzichten, metallische Rohrverbindungen oder geeignete, flexible Kältemittelleitungen verwenden. Hinweis: flexible Kältemittelleitungen müssen beispielsweise nach deutschen Vorschriften (BGR 500) alle 6 Monate auf Dichtheit geprüft werden.
- Löten nur unter Schutzgas. Getrockneten Stickstoff verwenden. R290 und R1270 nicht als Schutzgas verwenden!
- Speziell für R290 und R1270 ausgelegte Wärmeübertrager, Expansionsventile, sonstige Regelgeräte sowie Druckbegrenzer und Sicherheitsdruckbegrenzer verwenden.
- Bei Installationen im Innenbereich, vor dem Einfüllen von Kältemittel, Raumlüftung einschalten.
- Bedingt durch die geringe Flüssigkeitsdichte ist die maximal mögliche Kältemittelfüllung (bezogen auf das Gewicht) wesentlich geringer als bei R22 oder R404A.
- Maximale Füllmenge pro 1 dm3 Volumen (20°C Flüssigkeitstemperatur, 90% Behälterinhalt):
- R22 -> 1,09 kg // R404A -> 0,96 kg
- R290 -> 0,45 kg // R1270 -> 0,46 kg
- Sofort nach Inbetriebnahme, Rohrleitungen auf abnorme Schwingungen überprüfen (Bruchgefahr). Bei Bedarf zusätzliche Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
- Bei Einsatz saugseitiger Reinigungsfilter, Filtereinsätze nach ca. 100 Betriebstunden wechseln. Hinweise zur Entsorgung, siehe folgender Abschnitt.
Wartungsarbeiten
Gefahr von Funkenbildung durch unbeabsichtigte Schaltvorgänge oder Überhitzung der Ölheizung bei Ölwechsel.
Vor Eingriffen in den Kältekreislauf, Stromversorgung am Hauptschalter unterbrechen!
Besondere Vorschriften für Lagerung und Transport von brennbaren Gasen beachten.
Bei Wartungsarbeiten im Innenbereich generell Raumlüftung einschalten!
Gefahr von Funkenbildung, bei Entladung elektrostatischer Aufladung!
Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung von nichtmetallischen Bauteilen, Werkzeugen, Hilfsmitteln sowie Kleidung treffen! Z.B.: Geeignete, antistatische Kleidung tragen, funkenfreie Werkzeuge verwenden. Ggf. zusätzliche Erdung leitfähiger Teile vornehmen.
- Eine regelmäßige Prüfung der Sicherheitsgeräte (mindestens einmal pro Jahr) ist vorgeschrieben.
- Bei Reparatur kann R290 und R1270 abgesaugt und wieder verwendet werden, sofern kein Fremdgas in der Anlage ist oder eine anderweitige Kontaminierung vorliegt. Vor Neubefüllung der Anlage, mit getrocknetem Stickstoff spülen, neuen Filtertrockner einbauen und evakuieren.
- Das Umfüllen oder Ableiten (Abfackeln) von R290/R1270 nur unter den erforderliches Sicherheitsvorkehrungen ausführen. Lufteintritt in den Kreislauf vermeiden!
- Gebrauchte Trockner oder Blockfiltereinsätze enthalten Restmengen an brennbarem R290 bzw. R1270. Mit Stickstoff spülen und geeignete Entsorgung gewährleisten.
Brandgefahr!
Das Gebrauchtöl enthält relativ viel gelöstes Kältemittel.
Gebrauchtöl sicher verpacken. Umweltgerecht entsorgen.
- Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Propan, R290 oder Propen, R1270 und niedrig-fluorierte brennbare Kältemittel, beispielsweise R1234yf lösen sich bei Raumtemperatur gut im Kältemaschinenöl. Das betrifft ebenso Kältemittelgemische, die diese Substanzen enthalten.
- Gebrauchtöl aus solchen Anlagen kann auch bei Atmosphärendruck noch relativ hohe Anteile gelöster brennbarer Gase enthalten. Diese Anteile gasen aus.
- Bei Lagerung und Transport beachten:
- Gebrauchtöl in druckfeste Behälter einfüllen.
- Behälter mit Stickstoff als Schutzgas befüllen und verschließen.
- Behälter kennzeichnen, z. B. mit dem Warnzeichen "feuergefährlicher Stoff" W021 aus ISO7010.
- Bei Verdichteraustausch:
- Verdichter komplett geschlossen halten (Absperrventile schließen!).
- Kältemittel absaugen.
- Verdichter mit Schutzgas (getrockneter Stickstoff) füllen (0,2 .. 0,5 bar Überdruck).
- Sicherstellen, dass das Logo "Achtung Brandgefahr" (ISO7010 W021), Kennzeichnung Propan-/ Propenverdichter gut sichtbar am Verdichter angebracht/zu sehen ist.