Einleitung
Ammoniak (NH3) wird als Kältemittel R717 bereits seit über einem Jahrhundert in Industrie- und Großkälteanlagen eingesetzt.
- Im bestimmungsgemäßen Betrieb treten bei Ammoniakkälteanlagen keine sicherheitsrelevanten Emissionen auf.
- Ammoniak hat kein Ozonabbaupotenzial, keinen direkten Treibhauseffekt, die Wirtschaftlichkeit ist mindestens so gut wie mit synthetischen Kältemitteln, es ist konkurrenzlos günstig und damit eine ideale Alternative zu synthetischen Kältemitteln.
Industrielle Ammoniakkälteanlagen erfordern jedoch, im Vergleich zu üblichen Gewerbeanlagen, eine völlig andere Anlagentechnik. Der Verdichter wird meist in "offener Bauart" ausgeführt, der Motor ist ein separates Bauteil. Diese und weitere Maßnahmen erhöhen den Aufwand für Ammoniakkälteanlagen, insbesondere im Bereich mittlerer und kleinerer Leistungen.
Schwerpunkte dieser Technische Information sind die anwendungstechnisch relevanten Kriterien und Maßnahmen beim Einsatz von Bitzer Verdichtern mit R717 zum Einbau in gewerblichen und industriellen Kälte- und Klimaanlagen entsprechend der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Aufgrund der Brennbarkeit, Toxizität und hohen Druckgastemperaturen gelten für Planung, Bau und Betrieb solcher Anlagen besondere Sicherheitsvorschriften, die eine allgemeine Anwendung einschränken. Die erforderliche Risikobeurteilung der Anlage muss der Anlagenhersteller anfertigen. Die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung für Aufstellung, Betrieb und Wartung der Anlage liegt dagegen in der Verantwortung des Betreibers bzw. Arbeitgebers.