Begriffe bei Emissionen
Kurzbeschreibungen von Begriffen zur Umweltrelevanz in der Kältetechnik.
ODP – Ozonzerstörungspotenzial – Ozone Depletion Potential
Potenzial von 1 kg des Kältemittels, in der Ozonschicht der Atmosphäre Ozon zu zerstören, relativ zu 1 kg R11 (Fluortrichlormethan). Hohes ODP haben meist chlor- und bromhaltige Kohlenwasserstoffe. Es gibt aber auch chlor- und bromfreie Substanzen, wie Lachgas (N2O) mit – meist geringerem – ODP.
GWP – Treibhauspotenzial – Global Warming Potential
Potenzial von 1 kg des Kältemittels, die Atmosphäre zu erwärmen, relativ zu 1 kg Kohlendioxid (CO2, R744). Die Berechnung wird üblicherweise auf einen Zeithorizont von 100 Jahren bezogen. Die Berechnung und Veröffentlichung der Werte geschieht üblicherweise durch das International Panel on Climate Change (IPCC).
TEWI – Total Equivalent Warming Impact
Rechenwert für den Treibhauseffekt für ein Kältemittel in einer definierten Anwendung. Es ist eine Kohlendioxidemissionsteilbilanz, in der die beiden bisher größten Anteile betrachtet werden: Kältemittelemission und Energieverbrauch. Zahlen für das Kohlendioxidäquivalent der Kältemittelemission im Betrieb und bei Entsorgung werden eingesetzt und mit der Kohlendioxidemission aus dem Energieverbrauch addiert. So lassen sich GWP und Energieverbrauch ggf. gegeneinander abwägen. Die Abwägung ist teilweise stark von den angenommenen Größen abhängig und ändert sich mit dem Anteil erneuerbarer Energie, da damit der Emissionsfaktor in kg CO2 pro kWh Elektroenergieverbrauch sinkt. Näheres: Kältemittel-Report.
Symbol | Bedeutung |
---|---|
E | Energiebedarf pro Jahr in kWh |
GWP | Treibhauspotenzial des Kältemittels in kg CO2 pro kg |
L | Leckagerate in kg pro Jahr |
m | Masse des eingefüllten Kältemittels in kg |
n | Betriebszeit in Jahren |
α | Rückgewinnungsfaktor |
β | Emissionsfaktor für Energieverbrauch in kg CO2 pro kWh |
Treibhausgasbilanz
Bilanziert für den ganzen oder einen Teil des Lebenszyklus ein Produkt in einer Anwendung. Sie enthält auch die Emissionen, die für Herstellung, Entsorgung und Materialherstellung notwendig sind. Emissionen anderer Treibhausgase und Werte für Energieverbrauch bzw. Brennstoffe werden auf Kohlendioxidäquivalente umgerechnet und bilanziert. Wurde früher teilweise auch Primärenergiebilanz genannt.
CFP – Produkt-Kohlendioxid-Fußabdruck – Carbon Footprint of a Product
Genormte Treibhausgasbilanz, die den Lebenszyklus eines Produktes umfasst. Kann u.a. nach ISO14067 durchgeführt werden.
Ökobilanz
Bilanziert die Auswirkungen eines Produktes, einer Anwendung oder einer Maßnahme auf die Umwelt. Kann unterschiedlich umfassend sein, wie eine Treibhausgasbilanz, kann aber auch Ressourcenverbrauch, Giftstoffe und nicht reversible Verschmutzungen umfassen. Für Umfang, Methode und Abwägung nicht gegeneinander aufrechenbarer Werte gibt es unterschiedliche Ansätze. Gesamtbilanzen sind sehr aufwändig und dienen gelegentlich zum Ermitteln der aktuell wichtigsten Auswirkungen. Da die meisten Bilanzierungen für den Vergleich von Verfahren oder Produkten verwendet werden, sind überwiegend Teilbilanzen im Einsatz. Hierbei ist der Einsatz zuverlässiger und anerkannter Quellen der Emissionsdaten wesentlich.
Öko-Effizienz
Bilanzierung der Umwelteinflüsse und gleichzeitig der Lebenszykluskosten, also eine Kombination aus ökologischer und ökonomischer Betrachtung. Hierbei wird z.B. der wirtschaftlichste Weg gesucht, um den Umwelteinfluss zu verringern, indem verschiedene Verfahren oder Veränderungen mit gleichem Nutzen verglichen werden. Näheres: Kältemittel-Report.
Alternative Kältemittel
Dieser Begriff entstand früh in der Diskussion um die Vermeidung von Emissionen von Stoffen mit ODP. Die Kältemittel ohne ODP, die die bisherigen ersetzen sollten, wurden alternative Kältemittel genannt. Die Bezeichnung findet sich u.a. auch im Montrealer Protokoll als "alternative substances" oder in der EU-F-Gase-Verordnung als "Alternativen" oder "alternative Kältemittel". In den USA wurden große Projekte unter dem Titel "Significant New Alternatives Program" (SNAP) aufgelegt, um alternative Stoffe für ozonzerstörende Substanzen zu untersuchen.